Link zu den Best Human Brands Awards (bin in der Jury) In den vergangenen Jahren ist es für viele Menschen essenziell geworden, sich und ihre Leistung auf Märkten kraftvoll zu profilieren – seien es Berater, Politiker oder Sportler. Grund ist, dass diese Märkte – wie schon die traditionellen Produktmärkte – durch Sättigung, Überangebot und austauschbare Leistungen gekennzeichnet sind. Die Frage wird daher immer drängender, wie Menschen ihre Leistungen erfolgreich und dauerhaft auf Märkten profilieren und sich bleibende Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Beispiel Führungskräfte: Sie müssen sich mittlerweile professionell vermarkten: Immer mehr von ihnen drängen auf den gesättigten Arbeitsmarkt. Der Wettbewerb untereinander wird immer stärker, die Auswahlverfahren immer härter. Im Assessment Center wird die Qualität der Bewerber heutzutage vorausgesetzt, ausschlaggebend ist das Image, also der Gesamteindruck, den die Bewerber hinterlassen. Ob Jungakademiker oder Führungskraft: Wer sich für einen Arbeitsplatz bewirbt, muss dafür sorgen, dass die Entscheider seine einzigartigen Qualitäten, seine Stärken, Kompetenzen und Erfahrungen wahrnehmen.

Ein anderer Grund für die zunehmende Bedeutung des Selbstmarketing für Führungskräfte ist, dass deren Image mittlerweile enorm wichtig für den Unternehmenswert geworden ist: Stand noch in den 70er und 80er Jahren die Unternehmensmarke im Vordergrund, wandelte sich dies durch Entwicklungen wie die drastische Zunahme der Börsengänge und die Personalisierung in den Massenmedien. Firmenchefs wie Steve Jobs von Apple sind zu Medienstars geworden. Sie geben ihrem Unternehmen ein einzigartiges Gesicht, sie sind Wettbewerbsfaktor.

Schließlich haben auch Flops in der Vergangenheit auf die Bedeutung des Selbstmarketing aufmerksam gemacht: Hilmar Kopper bezeichnete den Geschäftsverlust von 50 Millionen Mark als „Peanuts“ und empörte damit seine Geschäftspartner und die Öffentlichkeit. Josef Ackermann provozierte mit seinem Victory-Zeichen beim Düsseldorfer Mannesmann-Prozess. Ron Sommer, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, verordnete dem Unternehmen einen strikten Sparkurs, kürzte die Dividenden und verdoppelte gleichzeitig die Vorstandsbezüge. Hierdurch verlor er Glaubwürdigkeit und führte dem Unternehmen erheblichen Imageschaden zu.

Die Frage wird daher immer wichtiger, sich als Mensch auf Märkten zu behaupten und sich dauerhafte Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Antworten geben wollen mittlerweile eine Heerschar von Imageexperten, Stilberatern und PR-Agenturen. Ihre Konzepte nennen sie „Personality Marketing“, „Marke ICH“ und „Celebrity Marketing“. Die meisten dieser Konzepte sind Tipps von Praktikern, die wissenschaftliche Fundierung fehlt. Das Konzept „Mensch als Marke“ (Herbst 2003) will die wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse der modernen Markenführung zur Profilierung von Menschen nutzen. Das Konzept beschränkt den Geltungsbereich seiner Aussagen von vornherein auf Menschen, die ihre Leistungen auf Märkten anbieten. Es ist daher auch für Musiker geeignet, ob auf dem Unterhaltungs- oder dem Klassikmarkt. Das Buch: Konzepte – Beispiele – Experteninterviews „Marketing-Profis müssen sich fragen, welche Faktoren heute den Erfolg bestimmen. Wie funktioniert die Imagebildung? Wer kann ein Star werden und wie definiere ich den Star von heute? Als Künstler frage ich: Kann man Menschen überhaupt wie ein Produkt behandeln und kalkulieren?“ (Thomas Anders, Modern Talking) Politik & Kommunikation, März 2003: Es ist keine Antwort auf Dieter Bohlens gelungenes Marketing-Werk – das von Prof. Dr. Dieter Herbst herausgegebene Buch enthält eine Vielzahl informativer Beiträge über die Marke Mensch und menschliche Marken. Empehlung: Allein schon wegen des Beitrags von Modern-Talking-Sänger Thomas Anders, der über das „Starwerden“ berichtet, lesenswert. Politik & Kommunikation, März 2003 Link zur Rezension bei der absatzwirtschaft Download: 10 Thesen zum „Mensch als Marke“[/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]