Blick in die Glaskugel der digitalen Zukunft

Unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Georg Herbst formiert sich am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin, neben dem seit vielen Jahren erfolgreichen Masterstudiengang Leadership in Digitaler Kommunikation, nun ein internationales Forschungsteam zum Digital Transformation Lab. Anwendungsnahe Studien, Fachkonferenzen, Workshops und Seminare behandeln Themen der Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft. Publikationen werden die Ergebnisse der Forschung auch einem größeren Publikum zugänglich machen.

Die Digitalisierung schreitet rasch voran und bringt große Umwälzungen für Unternehmen aller Branchen und aller Größen mit sich. Diese Entwicklung sind tiefgreifend und kontinuierlich: Schon heute entstehen völlig neue Geschäftsmodelle, neue Produkte und Leistungen und neue Kundenbeziehungen. Innerhalb der Unternehmen entstehen neue Formen der Organisation und Zusammenarbeit, neue Qualifikationen sind erforderlich – lebenslanges Lernen wird die Regel sein.

„Kernfragen lauten: Welche Veränderungen durch steigende Digitalisierung kommen auf die Unternehmen zu? Welche neuen Kundenerlebnisse entstehen? Wie müssen sich die Unternehmen intern organisieren, um die Chancen zu nutzen und die Risiken zu minimieren? Mit diesen Fragen wird sich das Digital Transformation Lab auseinandersetzen“, erläutert der Leiter des Digital Transformation Lab Prof. Dr. Dieter Georg Herbst.

Mit dem Lab baut das Berlin Career College seine Forschungsaktivitäten aus und ergänzt das qualitativ hochwertige Lehrangebot des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Leadership in Digitaler Kommunikation.

„Wir wollen damit für die steigende Bedeutung der Digitalisierung in Gesellschaft und Wirtschaft transferorientierte Forschung anbieten, um Potenziale nutzbar zu machen, Risiken zu begrenzen und den etablierten Unternehmen mit praxistauglichen Konzepten in ihrem Prozess der Digitalen Transformation helfen“, so Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer, Geschäftsführender Direktor des Berlin Career College der Universität der Künste Berlin.

Das Beispiel von neuartigen Kundenerlebnissen durch Smart Home

Künftig sendet das Handy auf der Fahrt von der Arbeit nach Hause ein Signal an das intelligente Zuhause (Smart Home). Dort gehen kurz vor der Ankunft die Lichter an, die Heizung fährt hoch und das Wasser für den heißen Tee beginnt zu brühen. Intelligente Thermostaten passen die Raumtemperatur an die Bedürfnisse der Bewohner an, was Heizkosten spart. Smart Home ist Teil des Internet der Dinge, also der zunehmenden Vernetzung von Geräten, Sensoren etc. via IP-Netz. Dies wird dazu führen, dass der Computer zunehmend durch intelligente Geräte ersetzt wird. Weitere Anwendungen sind intelligente Verkehrskonzepte in Smart City, Fitnesshelfer (Wearables). Autos sind mit zahlreichen digitalen Medien verbunden (Connected Cars), zum Beispiel dem Navigationssystem, Verkehrsleitsystemen mit flexiblen Umleitungen bei Stau, dem Internet und dem intelligenten Zuhause (Smart Home).

Smart Home lässt sich in der Medizin nutzen („eHealth“): Durch vernetzte Haushaltgeräten und Sensoren in der Wohnung können alte Leute länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Patienten bleiben Zuhause und tragen Kleidung, die Signale aussenden: Zum Beispiel benachrichtigt ein Sensoren den behandelnden Arzt geben, wenn der Patient hinfällt. Öffnet ein Demenzkranker die Tür, um die Wohnung zu verlassen, bitte ihn die Stimme seiner Tochter, doch einen Tee auf dem Sofa zu trinken. Weite Zukunft? Nein! Solche Technologien gibt es heute schon. Sind sie tragbar, werden sie Wearables genannt. Schon sehr bald können uns mobile App sehr früh auf entstehende Krankheiten hinweisen, die sich dann besser behandeln lassen.

Das Digital Transformation Lab wird die Besonderheiten der Digitalisierung für die Geschäftstätigkeit von Unternehmen und Organisation untersuchen. Es wird Theorien, Modelle und Instrumente entwickeln, um die Potenziale der Digitalisierung für die Geschäftsentwicklung zu nutzen.

Chancen nutzen durch interne Transformation

Unternehmen und Organisationen können die Chance der Digitalisierung nur dann nutzen, wenn sie sich intern neu organisieren: Wie also verändert sich Management selbst? Wie können Manager die Digitalisierung optimal nutzen? Wie lassen sich Geschäftsleitung, Abteilungen (weltweit), Teams, Manager und Mitarbeitende motivieren, die enormen Chancen für das Unternehmen und für sich zu nutzen und hierbei auftretende Hindernisse, Mühen und Probleme zu meistern? Dies gehört zu den schwierigsten Aufgaben: Aktuelle Studien zeigen, dass immer noch 70 Prozent der Change-Projekte scheitern – dies hat sich in den vergangenen 20 Jahren also trotz vieler Managementkonzepte und Praxisratgeber nicht verändert. Die Forscher im Digital Transformation Lab werden in anwendungsnahen Studien untersuchen, welche Anforderungen die Digitalisierung des Geschäfts an das künftige Leadership stellt und wie Unternehmen und Organisationen diesen Anforderungen begegnen können.
Informationen unter: www.ziw.udk-berlin.de/forschung/digital-transformation-lab/

Prof. Dr. Dieter Georg Herbst ist international anerkannter Experte für Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft, Honorarprofessor und Head of Digital Transformation Lab am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin. Er ist Gastprofessor für „eCommerce in China“ an der Jiao-Tong-Universität in Shanghai (China), Hauptdozent in zwei Executive Master-Studiengängen an der Universität St. Gallen (Schweiz), Dozent für Digital Brand Management an der University of the Arts London und Gastprofessor an der Lettischen Kulturakademie in Riga (Lettland). Herbst ist außerdem weltweit als Berater für Unternehmen, Organisationen und Personen tätig. 2011 wurde er von der Zeitschrift „Unikum Beruf“ zum „Professor des Jahres“ gewählt. Herbst hat 20 Bücher über Marketing und Unternehmenskommunikation geschrieben.

Das Berlin Career College bündelt die Weiterbildungsangebote der Universität der Künste Berlin. Es bietet eine in Deutschland einzigartige Bandbreite an universitären Angeboten im künstlerisch-kreativen Bereich. Mit vier Masterstudiengängen und zahlreichen Zertifikatskursen richtet sich das Berlin Career College an alle, die künstlerisch-kreative Ansätze vertiefen und mit wirtschaftlichen Themen verknüpfen möchten. Darüber hinaus präsentiert die internationale Berlin Summer University of the Arts ein hoch qualifiziertes englisch-sprachiges Programm, das sich an Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen, Kulturschaffende und Kreativunternehmer wendet. Das Programmangebot des Berlin Career College basiert auf eigenen Forschungsergebnissen zum Weiterbildungsbedarf der Creative Industries. Geschäftsführender Direktor am Berlin Career College ist Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer.

Die Universität der Künste Berlin ist weltweit eine der größten künstlerischen Hochschulen und die einzige, die alle Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch- preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Professor Martin Rennert. Mit mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.