Storytelling im Change Management ermöglicht ausgezeichnet, die Mitarbeitenden durch den Wandel zu begleiten und sie stets einzubeziehen.
Storytelling im Wandel
Die Interne Kommunikation sollte den Mitarbeitern ein lebendiges Vorstellungsbild von ihrem Unternehmen im Wandel ermöglichen: Woher kommen wir? Wo stehen wir heute? Wohin geht die Reise? Die Mitarbeiter wissen dann, wofür das Unternehmen steht, was sie von ihm erwarten können und was nicht. Sie können diese Vorstellungen bewerten und entscheiden, ob sie den Wandel unterstützen, weil sie ihn selbst wollen, oder ob sie ihn nicht unterstützen. Ein glaubhaftes, klug entwickeltes Vorstellungsbild führt dazu, dass sich die Mitarbeiter positiver gegenüber dem Wandel verhalten als ohne ein solches Vorstellungsbild. Storytelling kann hervorragend dazu beitragen, dieses lebendige Vorstellungsbild zu entwickeln. Veränderungen im Unternehmen sind dann am besten zu verstehen, wenn die Mitarbeiter wissen, wohin sich das Unternehmen entwickeln will. Die bisher übliche Kommunikation von Entscheidungen wird ersetzt durch die Kommunikation von Prozessen (Prozesskommunikation statt Ergebniskommunikation).
Zu den Kernelementen des Storytellings gehören Konflikt, Alternative und Lösung. Welche Form könnte besser geeignet sein, die Entwicklung eines Unternehmens und die dafür notwendigen Veränderungen aufzuzeigen als Storytelling? Stephen Denning hat in seinen Büchern ausführlich beschrieben, wie er Geschichten über den Wandel im Unternehmen anhand seiner Technik der „Springboard Story“ begleitet. In seiner Variante des Storytellings verwendet er Geschichten als Sprungbrett, um den Wandel in Gang zu setzen und zielorientiert zu führen. Die Zuhörer machen einen „mentalen Sprung“, wenn sie Geschichten hören, und daraufhin „springen“ sie in eine vergleichbare Situation.
Ein Beispiel soll verdeutlichen, welchen Vorteil das Storytelling im Wandel hat: Ein deutsches Telekommunikationsunternehmen agiert in einem sehr hart umkämpften und sehr dynamischen Markt. Die Unternehmensleitung muss Entscheidungen treffen, die sich als richtig oder als falsch erweisen können. Dies ist Grundprinzip unternehmerischen Handelns. Das Risiko besteht also, dass eine Entscheidung auch falsch sein kann, zum Beispiel weil die Grundannahmen nicht zutreffen oder sich der Wettbewerb zwischenzeitlich ändert. Jedoch kann das bei den Beschäftigten so ankommen, als ob die Unternehmensleitung nicht weiß, was sie will. Wird dagegen das Handeln des Unternehmens als Geschichte erzählt, kann dies die Zusammenhänge verdeutlichen und erklären, warum das Unternehmen Entscheidungen zurücknehmen oder ändern muss (siehe hierzu ausführlich mein Buch über Storytelling).
Die Geschichte, die die Interne Kommunikation erzählt, hat Akteure, es gibt eine Bühne, auf der etwas geschieht (Heimatland, Welt, Börse etc.). Was Geschichten für die Interne Kommunikation besonders interessant macht: Sie handeln vom Wandel und es gibt immer einen Konflikt: Der Starke kämpft für den Schwachen, der Reiche kämpft für den Armen. Konflikte beim Wandel im Unternehmen sind zum Beispiel: Der Kunde möchte gerne etwas haben, aber das Unternehmen kann das Gewünschte noch nicht bieten. Er will wenig zahlen, aber das Unternehmen ist noch zu teuer. Das Unternehmen muss sich verändern, aber es ist noch zu starr. Denken wir an den amerikanischen Traum, wonach viele Menschen einer Geschichte folgen, die sie antreibt. Genauso ist es mit der Geschichte des Unternehmens: Das Unternehmen kann eine gute Geschichte erzählen, von der die Mitarbeiter Teil sein wollen.
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