Checklisten zur Krisenkommunikation sind sehr hilfreich, um einer Krise vorzubeugen, um sie zu vermeiden oder sie zu bewältigen.

Checkliste zur Vorbeugung einer Krise

  • Weiß das Unternehmen, was zu Krisen führen könnte?
  • Ist das Management für den Umgang mit Krisen sensibilisiert?
  • Wer ist für das frühe Erkennen von Krisen zuständig?
  • Betreibt das Unternehmen langfristig und systematisch Kommunikation mit seinen Bezugsgruppen?
  • Gilt das Unternehmen als glaubwürdig und vertrauensvoll?
  • Verfolgt es die öffentliche Meinung?
  • Werden die Medienberichte über das Unternehmen und die Branche sorgfältig beobachtet und ausgewertet?
  • Hat das Unternehmen seine Krisenanfälligkeit geprüft?
  • Sind mögliche Schwachstellen im Unternehmen bekannt?
  • Gibt es einen Plan für den Umgang mit Schwachstellen?
  • Verfolgt das Unternehmen interne und externe Entwicklungen in Markt und Gesellschaft?
  • Kennt es die Wünsche und Erwartungen seiner Bezugsgruppen?

Checkliste für eine Presseinformation

  • Ziel: Was genau soll erreicht werden? Sollen Informationen gegeben werden? Sollen Emotionen gesteuert werden? Oder beides? Für Krisen trifft dies meist zu.
  • Anlass: Ist eine schriftliche Information ausreichend und adäquat? Lassen sich die Inhalte ausreichend und anschaulich vermitteln? Sollten Illustrationen (Fotos, Grafiken, Tabellen) die Informationen ergänzen?
  • Zeit: Wie muss ich die Zeit planen, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren?
  • Rechtliche Fragen: Werden in den textlichen und bildlichen Aussagen Persönlichkeitsrechte berührt? Werden mitbestimmungspflichtige Sachverhalte angesprochen? Muss vor einer Veröffentlichung die Einwilligung von Kooperationspartnern, Lizenzgebern, Auftraggebern oder weiteren eingeholt werden?
  • Termine: Ist der Termin der Presseinformation richtig gewählt? Ist eine Sperrfrist notwendig?
  • Inhalt: Stehen die wichtigsten Fakten im ersten Absatz? Folgen Erläuterungen? Befinden sich Einzelheiten und Zusatzinformationen am Ende? Versteht die Bezugsgruppe die verwendeten Wörter und Ausdrücke? Ist der Text in Aktivformen geschrieben? Sind Substantive, Adjektive, Superlative vermieden? Sind Rechtschreibung und Zeichensetzung geprüft?
  • Äußere Form: Wirkt der Gesamteindruck der Presseinformation professionell? Sind Absender und Hinweis „Presseinformation“ auf den ersten Blick erkennbar? Entspricht der Umfang der Presseinformation dem Ereignis? Ist der Zeilenabstand eineinhalbfach? Ist die Schrift gut lesbar? Gibt es einen linken Rand für Markierungen und Hinweise des Journalisten? Orientieren Zwischenüberschriften? Ist am Ende angegeben: Datum, Adresse, Ansprechpartner und dessen Telefon? Sind die Kopien lesbar? Ist die Anlage komplett (Fotos, Grafiken, Tabellen)? · Illustrationen: Sind die Hochglanzfotos ohne Rand im Format 13 x 18 cm? Befindet sich auf der Rückseite ein informativer Bildtext in zweifacher Ausführung? Sind Quelle (Unternehmen) und Veröffentlichungsrechte angegeben (Hinweis auf Freien Fotografen)? Sind die gezeigten Personen mit der Veröffentlichung einverstanden? Sind Grafiken und Tabellen übersichtlich und gut lesbar? Können sie gut reproduziert werden?
  • Abstimmung: Sind Texte und Illustrationen mit den Verantwortlichen und Fachleuten abgestimmt?
  • Pressemappe: Sollte das Material in einer Pressemappe versendet werden? Entspricht die Pressemappe dem Erscheinungsbild des Unternehmens und den Presseunterlagen? Ist das Material so untergebracht, dass es nicht herausfallen kann?
  • Kontrolle: Ist das Erfassen der veröffentlichten Beiträge sichergestellt (Medienbeobachtungsdienst)? Ist geklärt, wie die gesammelten Beiträge aufbereitet werden (zum Beispiel als ”Pressespiegel”)? An wen werden die Beiträge im Unternehmen geschickt (Geschäftsführung, beteiligte Fachfunktionen, Personen auf den Fotos)? Ist das Ziel der Presseinformation erreicht? Wie sind die nächsten Schritte?

Checkliste für eine Pressekonferenz

  • Einladung von Medienvertretern: Erstellung einer Liste von einzuladenden Medienvertretern (Adressenverteiler), Erstellung einer Presseeinladung, Erstellung einer Antwortkarte und einer Lageskizze, Versendung der Presseeinladung.
  • Bereitstellung einer Pressemappe: Deckblatt erstellen, Presseinformation erstellen und abstimmen (Standards vorgeben), Bildmaterial beschaffen und beschriften, Liste von Firmenvertretern auf dem Podium erstellen, Statement der Podiumsteilnehmer, Hintergrundinformationen, Anlagen, Broschüren.
  • Weiteres zur Organisation: Erstellung und Betreuung eines Fragen- Antworten-Katalogs, Argumentationsleitfaden erarbeiten für Firmenvertreter, Moderation vorbereiten und besprechen, Ablauf der Pressekonferenz (planen, abstimmen), Namensschilder der Podiumsteilnehmer, Schreibunterlagen, Schreibgerät, Bewirtung (Ort, Umfang, Organisation), Präsentationsmaterial (z.B. Folien, Grafiken, Zahlenmaterial, Fotos, Legenden), Technische Hilfsmittel (Overheadprojektor, Flipchart, Bedienung, Reservematerial etc.), Notfallvarianten (technische Schwierigkeiten, Ausweichlösungen), Beschriftung bei Ankunft (Namensschilder, -liste), Betreuung (Empfang, Verabschiedung, Hilfsdienst), Hilfsdienst (Sekretariat, ”Springer”, Taxi etc.), Bestimmung aller Verantwortlichkeiten (generell und in Notfällen), Budget (zuerst Grobbudget, später Feinbudget), Vorinformation (innerhalb des Unternehmens)
  • Unmittelbar nach der Veranstaltung: Interviews im Anschluss an die Pressekonferenz koordinieren und betreuen, vorbereitetes Informationsmaterial an nicht anwesende Journalisten versenden, weitere Anfragen von Medienvertretern beantworten, Kurzinformation für die Belegschaft, Dank an Teilnehmer und Helfer.
  • Nach der Veranstaltung: Weitere Interviewtermine vereinbaren und betreuen, Manöverkritik der gesamten Pressekonferenz

Checkliste für Pressemeldungen

  • Erste Meldung: · Was ist wo passiert und wann? · Welche Anlage, welche Stoffe? · Gibt es Personenschäden? · Wer hilft? · Gibt es Gefahren für das Umfeld? In welchem Ausmaß (Straßenzüge)? · Welche Maßnahmen wurden bzw. werden getroffen?
  • Zweite Meldung: · Reichert die erste um weitere Details an. · Schildert weitere Maßnahmen. · Gibt weitere Auskünfte über Art und Gefährdungspotential von Stoffen. · Gibt an, was der Bevölkerung geraten wurde. · Berichtet Näheres über Verletzungen.
  • Dritte Meldung: · Berichtet über die Situation vor Ort. · Beschreibt Verhalten gegenüber der Bevölkerung (weitere Warnungen oder Entwarnungen). · Gibt Einzelheiten über den Prozess. · Gibt Einzelheiten über die Verwendung des Produktes und der Substanz. · Bringt Stellungnahmen von Behörden, Polizei bzw. Wissenschaftlern. · Bringt Einschätzungen der Gesamtsituation, voraussichtliche Schadenshöhe.
  • Schlussmeldung: · Ergebnis der Untersuchungen, abschließende Einschätzung, eingeleitete Präventivmaßnahmen.