Wirkungsvolle Ziele für die Digitalisierung: Wir alle haben Ziele – persönliche und berufliche: „Am Ende des Tages sind alle wichtigen Mails erledigt“, „Bis Ende der Woche habe ich mein Konzept für den nächsten Newsletter abgegeben“, „Ende des Monats sind alle Papierrechnungen digitalisiert“. Ziele sollen uns in eine gewünschte Richtung bewegen. Doch nicht immer folgen auf Ziele auch Handlungen, wie die vielen gescheiterten Neujahrsvorsätze zeigen. Woran liegt das? Die psychologische Forschung sagt, dass es zum einen eine große Rolle spielt, wie wir Ziele formulieren, und zum anderen wichtig ist, dass die Zielformulierung zur Persönlichkeit passt.
Tipp 1: Formulieren Sie Ihre Ziele für die Digitalisierung stets positiv
Schon wie wir unsere Ziele formulieren, beeinflusst stark, ob wir sie erreichen und dauerhaft umsetzen: Viele Menschen formulieren Ziele, die darin bestehen, dass sie künftig etwas vermeiden möchten: „Ich darf keine Süßigkeiten mehr essen“, oder „Ich muss mit dem Rauchen aufhören“. Im Job sind Beispiele: „Ich darf nicht mehr so lange Zeit in Sitzungen verbringen“, oder „Ich darf nicht mehr alle Projekte annehmen“. Solche Ziele führen uns ständig einen negativen Zustand vor Augen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass dies zu Anspannung führt, geringerem Selbstwertgefühl und Versagensangst. Formulieren wir hingegen unsere Ziele positiv, fühlen wir uns selbstbestimmter, kompetenter und sehen Zielfortschritte. Ergebnis: Wir sind dauerhaft motivierter für unser Ziel.
Seit den Studien der beiden Management-Experten Edwin Locke und Gary Latham ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Mitarbeitende besser arbeiten, wenn sie eine präzise Vorgabe haben, an die sie sich halten können und die ihrem Handeln einen festen Rahmen gibt. Ziele sollten daher SMART formuliert sein, also spezifisch (specific), messbar (measurable), erreichbar (attainable), realistisch (realistic) und auf einen festgelegten Zeitraum bezogen (time-phased). Beispiele: „Ich nehme 3 Projekte zur Digitalisierung von Dokumenten pro Monat an“ oder „Ich werde pro Woche 5 Neukunden akquirieren“.
Tipp 2: Legen Sie Ihr Ergebnis fest und das erforderliche Verhalten
Ein Ergebnisziel legt dann das Resultat Ihrer Handlung fest. Beispiele: „Am Ende meines Arbeitstages befinden sich keine Mails mehr in meinem Posteingang“, „Ende der Woche habe ich alle Papierrechnungen digitalisiert“, oder „Jede Woche akquiriere ich 50 Neukunden“. Um diese Ergebnisziele zu erreichen, brauchen Sie Verhaltensziele. Diese legen fest, durch welches Verhalten Sie Ihre Ziele erreichen. Verhaltensziele dienen dazu, die Ergebnisziele konkret umzusetzen. Das Ergebnisziel, am Ende des Arbeitstages keine E-Mails mehr im Posteingang zu haben, können Sie unter anderem durch folgendes Verhalten erreichen: Wichtigste Mails sofort bearbeiten, unwichtige Mails ignorieren oder delegieren, nicht dringliche Mails am nächsten Tag beantworten. Bei mir funktioniert das. Verhaltensziele haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sorgen für eine genaue Ausführung, ähnlich der Anleitung zum Aufbau des IKEA-Regals: „Schraube 1 in Loch 2“, damit als Ergebnis das Regal steht.
Allerdings gibt es einen Haken: SMART-Ziele wirken nur dann so stark, wenn die Person für das Ziel motiviert ist. Ist die Person unsicher und besorgt, das Ziel erreichen zu können, fehlt die Kraft für die Umsetzung in die Tat. Fehlt Motivation, können SMART-Ziele auch störend oder belästigend wirken, wie das Stöhnen und Seufzen zeigt, wenn Mitarbeiter und Führungskräfte auf Zielvereinbarungsgespräche angesprochen werden. Woran liegt es, dass Motivation die Voraussetzung für die Wirkung der SMART-Ziele ist, aber oft nicht vorhanden ist?
Lesen Sie weiter in meinem Beitrag im Kyocera-Blog
Autor
Prof. Dr. D. Georg Adlmaier-Herbst ist anerkannter Berater, Trainer und Redner für Unternehmen, Organisationen und Personen im In- und Ausland. Er ist Honorarprofessor und Scientific Director der Forschungsstelle „Berliner Management Modell für die Digitalisierung (BMM )“ am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin. Er ist Gastprofessor für „eCommerce in China“ an der Jiao-Tong-Universität in Shanghai (China), Gastprofessor an der Lettischen Kulturakademie in Riga. Er unterrichtet außerdem an der Universität St. Gallen (Schweiz). Er ist Mitglied der „Academy of international Business“. 2011 wurde er von der Zeitschrift „Unikum Beruf“ zum „Professor des Jahres“ gewählt. Herbst hat 20 Bücher über Marketing und Unternehmenskommunikation geschrieben.
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