Checklisten für erfolgreiche Corporate Identity: Welche Erfolgsfaktoren gibt es? Was muss ich beachten? Welche Tipps zum Vorgehen gibt es? Viele weitere Informationen bietet mein Buch “Corporate Identity”

Erfolgreiche Corporate Identity (Foto: Herbst)
Anlässe für Corporate Identity Management
Für Corporate Identity Management gibt es viele Anlässe, zum Beispiel:
- Das Unternehmen produziert am Markt vorbei.
- Es gibt Änderungen in der öffentlichen Meinung, zum Beispiel zur unternehmerischen Verantwortung und zum Umweltschutz.
- Aufgaben und Produkte ändern sich.
- Das gesellschaftliche Umfeld ändert sich.
- Das Image des Unternehmens wird bei Banken und Aktionären
- immer schlechter.
- Das Unternehmen gerät zunehmend unter Beschuss von Kritikern.
- Kunden laufen davon.
- Bewegung und Risikobereitschaft fehlen.
- Das Unternehmen plant eine Börseneinführung.
- Die Geschäftsführung mischt sich überall ein.
- Der Markt ändert sich gravierend.
- Die Konkurrenz ist groß.
- Der Krankenstand ist hoch, es gibt viel Ausschuss und Fluktuation.
- Die Identität ist nicht mehr stimmig.
- Das Unternehmen erweitert sein Geschäft – zum Beispiel in andere Länder.
- Das Unternehmen ist nicht bekannt genug.
- Das Unternehmen wächst schnell.
- Kunden sehen das Unternehmen anders als gewollt.
- Das Image des Unternehmens verschlechtert sich zusehends.
- Information ist Machtinstrument.
- Intrigen und Misstrauen lähmen das Betriebsgeschehen.
- Das Unternehmen verfügt über kein Leitbild, das Orientierung bietet.
- Es gibt keine neuen Produkte und Ideen in der Pipeline.
- Die Kommunikation im Unternehmen ist gestört.
- Die Firma ist in einer krisenanfälligen Branche tätig.
- Das Unternehmen hat eine lähmende Bürokratie.
- Das vorhandene Leitbild ist zu restriktiv und erlaubt kein flexibles Anpassen an Marktverhältnisse.
- Das Management oder die Geschäftsführung wechseln.
- Neue oder vorhandene Marken profitieren nicht vom Unternehmensimage.
- Neue Produkte leiden unter dem Ruf des Unternehmens.
- Das Unternehmen hat Probleme, Stellen mit qualifizierten Bewerbern zu besetzen.
- Probleme werden nicht offen gelegt und gelöst, sondern unter den Tisch gekehrt.
- Produkte aus zugekauften Unternehmen werden nicht akzeptiert (Not-invented-here-Syndrom).
- Ressorts und Abteilungen führen ein Eigenleben.
- Die Führungskräfte scheuen sich davor, Entscheidungen zu treffen.
- Das Unternehmen führt Umstrukturierungen durch wie zum Beispiel Zusammenschlüsse, Akquisitionen, neue strategische
- Ausrichtungen.
- Ein Betrieb ist umgezogen.
- Die Firma ist an der Börse unterbewertet.
- Das Unternehmen ist auf Fachleute angewiesen wie Computerexperten, Erfinder, Manager.
- Das Unternehmen betreibt eine verwirrende Informationspolitik.
- Viele ähnliche Produkte sind auf dem Markt. Die Unternehmensziele oder die Strategie ändern sich
Kernaufgaben
- Listen Sie die wichtigsten Veränderungen auf, denen Ihr Unternehmen in den vergangenen Jahren ausgesetzt ist
- Listen Sie auf, welche Entwicklungen der kommenden Jahre sich auf Ihr Unternehmen auswirken.
- Prüfen Sie, welche Bedeutung Ihr Selbstverständnis im Unternehmen und das Vorstellungsbild Ihrer wichtigen internen und externen Bezugsgruppen für diese Veränderungen hat.
Tipps zum Vorgehen
- Stellen Sie sich vor, wie Sie einem Kollegen das Konzept des Corporate Identity Managements erklären.
- Erklären Sie ihm die Bestandteile des Begriffs.
- Erklären Sie ihm den Managementprozess.
- Beschreiben Sie Ihre Unternehmenspersönlichkeit anhand ihrer wichtigsten Eigenschaften.
- Finden Sie jene Eigenschaften heraus, die Sie einzigartig macht oder am stärksten von Ihren Wettbewerbern unterscheidet.
- Listen Sie Ihre Bezugsgruppen auf. Ordnen Sie jene Eigenschaften zu, die für diese Bezugsgruppe besonders wichtig sind.
- Formulieren Sie, welche Gefühle im Zusammenhang mit Ihrer Unternehmenspersönlichkeit wichtig sind.
- Notieren Sie, welche Gefühle für Ihre internen und externen Bezugsgruppen wichtig sind.
- Welche Gefühle sollten Sie künftig noch stärker vermitteln?
- Notieren Sie Ihre wichtigsten internen und externen Bezugsgruppen.
- Beschreiben Sie, was die Beziehung derzeit mit diesen Bezugsgruppen charakterisieren.
- Prüfen Sie, welche Beziehung es zu diesen Bezugsgruppen künftig haben sollte, damit diese für alle befriedigend ist.
- Prüfen Sie, ob Sie dieses Beziehungsangebot von Ihren Konkurrenten unterscheidet.
- Welche Gemeinsamkeiten bestehen zwischen Ihrem Unternehmen und seinen Bezugsgruppen?
- Wodurch können sich Ihre Bezugsgruppen mit Ihrem Unternehmen identifizieren?
- Welche zusätzlichen Identifikationsangebote könnten Sie entwickeln?
- Warum können sich die Menschen auf Ihr Unternehmen verlassen?
- Was gibt Ihren wichtigen Bezugsgruppen Sicherheit im Umgang mit Ihrem Unternehmen?
- Wie können Sie das wahrgenommene Vertrauen in Ihr Unternehmen fördern?
- Erarbeiten Sie eine konkrete Argumentation, wie Ihr Corporate Identity Management den Wert Ihres Unternehmens erhöht.
- Legen Sie hierzu den Beitrag jeder Bezugsgruppe am Unternehmenswert fest.
- Geben Sie an, welches Vorstellungsbild die Bezugsgruppen benötigen, um Sie beim Erreichen Ihrer Unternehmensziele zu unterstützen.
Faktoren der Unternehmenskultur
- Welche Kultur bestimmt Ihr Unternehmen?
- Welches sind die Stärken Ihrer Kultur?
- Welche sind die Schwächen?
- Warum sollte sich die Kultur in Ihrem Unternehmen entwickeln?
- Wie versuchen Sie die Mitarbeitenden vom Wandel zu überzeugen?
- Warum ist die Zukunft besser als die Gegenwart?
- Formulieren Sie eine Leitidee, die den Sinn Ihres Unternehmens ausdrückt
- Formulieren Sie, was erforderlich ist, dieses Leitbild zu leben
- Entwickeln Sie ein Motto, das den Kern Ihrer Unternehmenspersönlichkeit auf den Punkt bringt.
- Die Kernfragen des Belohnungsversprechens lauten:
- Was kann ich vom Unternehmen und seinen Leistungen erwarten?
- Was kann ich nicht erwarten?
- Wie werde ich mich fühlen, wenn ich die Leistungen des Unternehmens in Anspruch nehme?
- Wie werde ich auf andere wirken?
- Wie würde Ihr Unternehmen schmecken, wenn es ein Gericht wäre?
- Wenn Ihr Unternehmen eine Person wäre: Welche Musik würde sie am liebsten hören? Welcher bekannte Musiker wäre es?
- Wie würde Ihr Unternehmen riechen? Wenn es eine Blume wäre? Wenn es ein Parfüm wäre? Wenn es ein italienisches Gericht wäre? Wenn es ein Getränk wäre?
- Wie würde sich Ihr Unternehmen anfühlen: Wenn es aus Stoff wäre?
- Welche Mittel und Maßnahmen der Kommunikation setzen Sie ein, um Ihre Unternehmenspersönlichkeit wirkungsvoll zu vermitteln?
- Welche dieser Mittel und Maßnahmen drücken am besten Ihre Unternehmenspersönlichkeit aus?
- Welche sind besonders beliebt bei den Bezugsgruppen?
- Wie stellen Sie sicher, dass die Mittel und Maßnahmen aufeinander abgestimmt gestaltet sind (zeitlich, inhaltlich, formal etc.)
- Sie müssen einem Menschen Ihre Unternehmenspersönlichkeit beschreiben. Mit welcher Geschichte würden Sie dies tun? Was geschieht in dieser Geschichte? Welche typischen Handlungen erzählt sie?
- Notieren Sie die 4 Elemente des Corporate Identity Managements auf einem Blatt Papier.
- Notieren Sie zu jedem dieser Elemente die wichtigsten Begriffe auf, die Sie für ein wirkungsvolles CIM brauchen.
- Unterteilen Sie hierbei nach dem Stand der Gegenwart (wie ist es heute?) und dem angestrebten Zustand (wie soll es sein?
Interne Analyse
- Gibt es eine Leitidee?
- Worin besteht der Nutzen für die Gesellschaft und die Gesamtwirtschaft?
- Wie hat sich das Unternehmen entwickelt?
- Welche Konsequenz hat dies?Wie wollen wir sein und warum?
- Was können wir?
- Was passt zu uns?
- Wodurch überleben wir auf lange Sicht?
- Worauf können wir stolz sein?
- Wie wollen wir gesehen werden?
Externe Analyse
- Wie bekannt ist das Unternehmen?
- Welche Informationen sind bekannt?
- Stimmen diese Informationen?
- Welches Image hat das Unternehmen?
- Welches Image hat die Branche?
- Welches Image haben die Wettbewerber?
- Wie beurteilen wichtige Bezugsgruppen das Verhalten des
- Unternehmens?Welche Erwartungen haben sie an das Unternehmen und an seine Leistungen?
- Gilt das Unternehmen als sympathisch, vertrauensvoll und kompetent?
- Wie groß ist seine Akzeptanz?
Formulierung Leitbild
- einfache Darstellung
- kurze, einfache Sätze
- geläufige Wörter
- Fachwörter erklärt
- konkret und anschaulich
- Entwickeln Sie die Bausteine für Ihr Konzept für Ihr Corporate Identity Management aus den 4 Phasen des CIM-Prozesses
- Formulieren Sie sorgfältig Ziele, Strategien, Mittel und Maßnahmen für Ihr CIM
- Prüfen Sie, wie Sie die Technik des Storytelling für die Vermittlung Ihrer Unternehmenspersönlichkeit nutzen können.
- Legen Sie fest, welche organisatorischen Konsequenzen Ihr CIM und das Konzept für Ihr CIM hat.
- Erstellen Sie ein Briefing, in dem Sie eine (fiktive oder reale) Agentur über Ihren Prozess informieren
- Formulieren Sie Fragen, die eine Agentur an Sie haben könnte und antworten Sie.
Erfolgsvoraussetzungen
- Die Geschäftsleitung, Führungskräfte und Mitarbeiter sind über den Begriff CIM, das Konzept sowie seine Chancen und Grenzen gut informiert.
- Die Firmenleitung steht voll und ganz hinter dem CIM. CIM wird ernsthaft und nicht halbherzig und unprofessionell betrieben.
- Organisation und Planung liegen in den Händen eines Ressort übergreifenden Teams oder einer Stabsstelle.
- Verantwortlichkeiten sind geklärt, Kompetenzen sind eindeutig geregelt, um Uneinigkeit über Ziele und Maßnahmen zu vermeiden.
- Ein eigener und ausreichender Etat steht zur Verfügung. Die benötigten Mittel dürfen nicht von anderen laufenden Etats, zum Beispiel dem Werbeetat, abgezweigt werden.
- CIM wird als langfristiges, geordnetes und systematisches Vorgehen verstanden. Dem CIM liegt eine ganzheitliche Sicht zugrunde.
- Das CIM-Programm beteiligt die Mitarbeiter und weist ihnen Verantwortung im Prozess zu.
- Grundlage des CIM ist die aktuell gelebte Unternehmenskultur, die sorgfältig aufgedeckt werden muss.
- Weitere Grundlage ist das Leitbild, das alle Mitarbeiter kennen und tragen, in dem das angestrebte gemeinsame Selbstverständnis formuliert ist.
- CIM-Ziele sind nicht nur marktgerichtet, sondern beziehen auch interne und gesellschaftliche Ziele ein.
- Die drei Instrumente – Design, Kommunikation und vor allem Verhalten – sind stimmig und werden auch in der Praxis gelebt.
- Die Erfolge und Fortschritte des CIM-Prozesses werden verfolgt.
- Die Unternehmenspersönlichkeit entwickelt sich mit deninternen Veränderungen und den Wandlungen von Märkten und Gesellschaft.
Um das Verhältnis der Unternehmen zueinander zu bestimmen, helfen wieder Vergleiche mit Menschen:
- Gehören alle Unternehmen zu einer Familie? Wenn nein, welche nicht?
- Wer sind die Eltern? Ein Konzern?
- Wer sind die Geschwister? Wer sind die näheren und weiteren Verwandten?
- Welche Gemeinsamkeiten haben die Familienmitglieder?
- Oder unterscheiden sie sich, obwohl sie noch klar als Familie zu erkennen sind?
- Gibt es Außenseiter?
Aufgabe des CIM ist, das Gesamtbild vom Unternehmen und seinen Leistungen zu gestalten („Big Picture“)
Dimensionen der Integration
Diese Integration hat mehrere Dimensionen:
- Inhaltlich: Sämtliche Aktivitäten sind thematisch abgestimmt durch einheitliche Slogans, Botschaften, Argumente, Bilder etc.
- Formal: Sie integrieren alle Gestaltungsrichtlinien, das heißt die bestehenden formalen Unternehmenskennzeichen, wie Name, Logo und Gestaltungskonstanten. Die Gestaltungselemente legen Sie mediengerecht aus, wie zum Beispiel das 3D-Logo im Internet.
- Zeitlich: Stimmen Sie die Maßnahmen zeitlich aufeinander ab, damit die eine Abteilung nicht Aussagen vermittelt, die eine andere noch zurückhält, um einen günstigeren Zeitpunkt abzuwarten.
- Instrumentell: Stellen Sie sämtliche CIM-Instrumente zu einem starken Mix zusammen, in dem sich möglichst die Vorteile der Instrumente ergänzen und die Schwächen ausgleichen.
- Objekt: Sie stimmen alle Einzelfirmen des Konzerns und alle Einzelleistungen des Unternehmens aufeinander ab.
- Partnerintegration: Koordinieren Sie Ihr eigenes CIM mit jenem Ihrer Wirtschaftspartner, Lieferanten, Unternehmen mit Handelsaufgaben etc.
- International: Stellen Sie sicher, dass sämtliche Aktivitäten in Ländern und Regionen aufeinander abgestimmt sind und zum Beispiel lokale Websites im Internet nicht andere Informationen geben als die Website des Konzerns.
- Personell und organisatorisch: Aus einem gemeinsamen Konzept leiten alle Beteiligten ihre Aufgaben und Entscheidungen ab.
- Bezugsgruppenintegration: Ihre Bezugsgruppen sind in Ihr CIM eingebunden, zum Beispiel durch persönliche Kommunikation und Diskussionsforen im Internet.
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar schreiben zu können.